Best Practice aus Frankreich: Mit dem BBC micro:bit in Kombination mit TI Graphikrechnern gelingen erste Programmier-Schritte
Programmierung und Programmierunterricht sind ein wichtiger Bestandteil der Bildungsreform in Frankreich. Vier Jahre nach Beginn des Prozesses und eine weltweite Pandemie später kristallisieren sich zwei Beobachtungen heraus, die auch für andere Länder in Europa wertvoll sind. Beispielsweise in Deutschland, Österreich und der Schweiz steigt der Stellenwert von Python. Mehr Bundesländer stärken Informatik als verbindliches Fach oder Leistungskurs. Die neuen Lehrpläne thematisieren Algorithmen sowie algorithmisches Problemlösen bereits ab den Klassenstufen 7/8.
Erste Beobachtung: Lehrkräfte sind bereit, sich des Themas Programmierung anzunehmen, aber sie benötigen noch viel Unterstützung. Zweitens: Mit Hilfe neuer Tools wurden zahlreiche Projekte gestartet, um sowohl Lehrende als auch die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, diese neuen Konzepte zu verstehen. Unter diesen Tools sind BBC micro:bit, TI-Innovator™ Hub mit TI LaunchPad™ Board und das Roboterfahrzeug TI-Innovator™ Rover sehr beliebt.
Jetzt möglich: Kombination von BBC micro:bit und TI Graphikrechnern
Die Programmierung der BBC micro:bit-Karte war bereits ein guter Einstieg für eher zurückhaltende Lehrer mit wenig
Erfahrung in diesem Bereich. Da eine direkte Verknüpfung mit den Graphikrechnern nicht möglich war, war die
Verwendung jedoch lediglich mit einem Computeranschluss möglich – für manche eine Hürde. Dank des TI-84 Plus CE-T
Python Edition und der TI-Nspire™ CX II-T Graphikrechner ist diese Hürde
jedoch genommen: Die TI Graphikrechner
können an den BBC micro:bit angeschlossen werden, wodurch eine direkte Programmierung möglich ist.
Diese Entwicklung
wurde bereits seit einiger Zeit von Lehrkräften erwartet und gewünscht. Und es war eine logische Konsequenz, wenn
man bedenkt, dass der Minirechner preiswert und mit verschiedenen Programmiersprachen wie Scratch und Python
kompatibel ist.
Handheld hilft bei der Programmierung
Abdelilah Yazi, Experte für Informations- und Kommunikationstechnik an einem beruflichen Gymnasium und Ausbilder an
zwei Akademien, unterrichtet regelmäßig Kollegen, die gerade erst mit dem Programmieren beginnen. Die Möglichkeit,
den BBC micro:bit mit den TIGraphikrechnern zu verbinden, sei ein zusätzlicher Grund für den Einsatz von Python, vor
allem für Lehrerinnen und Lehrer, die eher zögerlich sind, weil sie wenig Erfahrung mit Programmierung haben.
"Ich
finde es sehr gut, dass Lehrkräfte und Schüler mit dieser Gerätekombination arbeiten können, weil sie einfach zu
verstehen und anzuwenden ist", sagt er. Und weiter: "Außerdem können die Schüler selbst Skripte
erstellen und das
Ergebnis sofort auf dem BBC micro:bit in interaktiver und autonomer Form sehen. Das ist motivierend und pädagogisch
sehr wertvoll."
Programmieren leicht gemacht!
Abdelilah Yazi, der auch T3 Referent ist, erinnert sich daran, wie er eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern
unterrichtete, die keinerlei Erfahrung mit der Programmierung in Python hatten. "Am Ende des Workshops gelang es
ihnen, mit dem BBC micro:bit, das mit dem Handheld verbunden war, funktionale Programmierskripte zu erstellen,“
berichtet er. "Die Lehrkräfte haben sich besonders über die Funkverbindung zwischen zwei Karten gefreut – alles
entwickelt in Python. Während man beim Computer schon im Voraus wissen muss, welche Anweisungen man geben möchte,
hilft einem das Handheld richtig bei der Programmierung. Der Graphikrechner macht den Unterschied. Er macht
alles
einfacher, da die Anweisungen schon fertig sind."
Praxisnahes Programmierprojekt: Schubladen-Alarm
Der T3 Referent ist auch Mitautor einer französischen Handreichung, in der 14 Aufgaben aus den
Bereichen Physik und Chemie beschrieben werden, die mit dem BBC micro:bit und einem TI Graphikrechner durchgeführt
werden können. Er beschreibt unter anderem ein Experiment, an dem er mit seinen Lehrkräften gearbeitet hat – ein
Alarm für Schreibtischschubladen:
- Eine Gruppe arbeitete mit dem BBC micro:bit und dem Lichtsensor; sie erstellte ein Programm, um die Veränderung der Helligkeit und Bewegungserkennung zu messen.
- Die zweite Gruppe arbeitete an einem Skript, das einen Alarm auslöst, wenn eine bestimmte Helligkeit erreicht wird.
- Die dritte Gruppe bearbeitete die Alternative – ein Skript, das bei Bewegung einen Alarm auslöst.
"Dies ist eine herausforderndes Projekt und es kann ohne jegliche Erfahrung in Python durchgeführt werden, da die Programmierung durch den Taschenrechner angeleitet wird", erklärt der engagierte T3 Lehrer begeistert.
Der Originalartikel wurde gekürzt und für den T3-Edublog angepasst.