25 Jahre T³ Lehrerfortbildungsnetzwerk ... und immer noch voller Tatendrang!
Ende der 1980er Jahre kamen die ersten grafikfähigen Taschenrechner auf den Markt. Diese waren vor allem für das professionelle und universitäre Umfeld entwickelt – also für Ingenieure und solche, die das werden wollten. Doch dank zweier Mathematikprofessoren der Ohio State University, Columbus, Bert Waits und Frank Demana, kam alles anders.
Entdeckung neuer Unterrichts-Welten
Bert Waits und Frank Demana erkannten sehr früh das wahre
Potenzial graphikfähiger Taschenrechner: Sie eröffnen
völlig neue pädagogische Möglichkeiten. Mit einem Graphikrechner war es zum ersten Mal möglich,
mathematische
Zusammenhänge nicht nur zu berechnen sondern sie auch grafisch darzustellen. Durch das Plotten von
Funktionsgraphen
waren Nullstellen und Extremwerte nicht länger nur abstrakte Konstruktionen, sondern sie konnten sichtbar – und
damit für viele Schülerinnen und Schüler erst richtig begreifbar – gemacht werden. Dank des erschwinglichen Preises
waren komplexe Berechnungen und Visualisierungen jetzt auch nicht länger wenigen Experten vorbehalten. Der
Zugang
zur Mathematik wurde demokratisiert. „Die Macht der Visualisierung“, wie es Bert Waits visionär
formulierte.
Mit den technischen Entwicklungen – „Wie erzeuge ich einen Funktionsgraphen?“ – kamen neue didaktische und methodologische Möglichkeiten – „Wozu erzeuge ich einen Funktionsgraphen?“. Diese neuen didaktischen Möglichkeiten begeisterten zahlreiche Mathematik-Lehrkräfte, die sich im Lehrernetzwerk T3 Teachers Teaching with Technology zusammenschlossen. Bert Waits war es, der die junge Idee des Netzwerkes dann nach Europa brachte. 1996 wurde auf der ICME 8 im spanischen Sevilla T³ Europe gegründet. In der Folge ist die Entwicklung von T³ im deutschrachigen Raum mit Namen verbunden wie Bärbel Barzel, Josef Böhm und Rene Hugelshofer.
Im gemeinsamen MINTeresse
Mit den neuen pädagogischen Ideen ergaben sich wiederum weitere
Anforderungen an die technischen Werkzeuge. Heute gelten multiple Repräsentationswerkzeuge als state-of-the-art, die
Algebra, Analysis und Statistik ebenso abdecken wie Geometrie, Tabellenkalkulation, Programmierung und Making oder
Messwerterfassung, gleichermaßen verfügbar als Hardware, Software oder App, maximal flexibel im Unterricht
einsetzbar und gleichzeitig definiert beschränkbar in der Prüfung. Dieses Wechselspiel pädagogischer
Anforderungen
und technischer Möglichkeiten prägt auch das Verhältnis zwischen dem T³ Lehrerfortbildungsnetzwerkes und Texas Instruments,
welches viele
daher als symbiotisch bezeichnen.
Erfahrung + Forschung = gute Ergebnisse
T³ Europe fand schnell auch in Europa begeisterte Unterstützer. Und zwar sowohl auf Seiten der Lehrkräfte,
die
zunehmend praktische Unterrichtserfahrung sammelten, als auf Seiten der Universitäten, die
diese
Erfahrungen
systematisierten und in einen theoretisch-wissenschaftlichen Rahmen packten. Aus der Bewegung ergaben
sich unzählige
Forschungsprojekte zu vielfältigen Fragestellungen, die auch zahlreich publiziert wurden. Damit sind Graphikrechner
vermutlich das am besten untersuchte elektronische Werkzeug für den MINT-Unterricht.
Die Erkenntnisse aus Unterrichtspraxis und überzeugender Forschung flossen schließlich in die Lehrplan- und Prüfungsreformen der letzten Jahre ein. Waren diese wohl in erster Linie durch den PISA-Schock ausgelöst, so befeuerten nicht zuletzt auch die seitens T³ entwickelten veränderten Prüfungsformate die inhaltliche Neuorientierung. Viele der einst von T3 entwickelten Ideen sind heute Standard. Das zeigt eindrucksvoll der Vergleich von Textbüchern oder Prüfungsvorlagen von damals und heute.
T³ – heute und morgen
Heute ist T3 inhaltlich und thematisch breit aufgestellt
und
konzentriert sich gleichzeitig hauptsächlich auf zwei Richtungen: Zum einen unterstützt das Netzwerk Kolleginnen und
Kollegen mit einem vielseitigen Fortbildungsprogramm und spannenden Unterrichtsmaterialien bei der
Umsetzung der
aktuellen Lehrpläne. Zum anderen widmet sich T3 der ewig jungen Frage, wie zukünftig der
mathematisch-naturwissenschaftliche Unterricht unter Einbeziehung fachspezifischer Hard- und Software aussehen
kann
– einer Frage, der insbesondere die STEM
Labs im internationalen Austausch nachgehen.
- Sie möchten sich im T³ Lehrernetzwerk für den zukünftigen MINT-Unterricht engagieren? Oder mehr über das Netzwerk und seine Arbeit erfahren? Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf! Kontakt zu T3